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Pressemitteilung

"Weils um mehr als Geld geht"

Erfolg nicht allein am Geld messen - Sparkasse Berchtesgaden als Vorbild

Die ÖDP-Kreistagsfraktion v. l. n. r.: Sepp Rettenbeck, Edith Lirsch, Albert Madl, Josef Lirsch, Barbara Engleder und Marianne Watzenberger

Rottal-Inn. Nach dem Willen der ÖDP-Kreistagsfraktion soll die Sparkasse Rottal-Inn – wie die Sparkasse Berchtesgaden - ihr Handeln nach den Kriterien und Werten der Gemeinwohlökonomie (GWÖ) ausrichten und das Unternehmen auch mit einer Gemeinwohlbilanz messen lassen. Einen dahingehenden Antrag haben die Fraktionsmitglieder zur nächsten Kreistagssitzung eingereicht.

Bei der Gemeinwohlökonomie handele sich nach Angaben der ÖDP um ein ethisches Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell mit dem Ziel, die freie bzw. sogenannte soziale Marktwirtschaft konsequent am Gemeinwohl auszurichten. „Statt Konkurrenzdenken und Gewinnmaximierung würden bei der GWÖ die zentralen Werte des menschlichen Zusammenlebens wie Menschenwürde, Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Demokratie im Vordergrund stehen“ so ÖDP-Fraktionsvorsitzender Sepp Rettenbeck. Nach Auffassung der ÖDP-Fraktion hätten viele Probleme, Krisen und Konflikte in der Welt und auch in Deutschland ihre Ursache darin, dass diese zentralen Werte des menschlichen Zusammenlebens im Wirtschaftsleben nicht oder nur ungenügend berücksichtigt werden. Auch in Deutschland breite sich Angst und Unsicherheit aus, die soziale Spaltung nehme zu und auch in ökologischer Nachhaltigkeit gebe es noch Luft nach oben.

Die Gemeinwohlökonomie (GWÖ) setze genau hier an, weil die beschriebenen Werte Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit sowie Mitbestimmung und Transparenz bei der GWÖ die zentralen und entscheidenden Werte sind und auch nach diesen Kriterien eine sogenannte Gemeinwohlbilanz erstellt werde.

Auch wenn die Sparkasse Rottal-Inn sicherlich gerade in der Bankenwelt schon jetzt gemeinwohlorientierter unterwegs als so manche andere Bank sei, gebe es andererseits sicherlich auch hier noch einiges, was man verbessern und zukunftsorientierter gestalten könne.  Dies sei auch bei der Sparkasse Berchtesgaden so, welche nach Angaben der ÖDP seit 2021 die erste gemeinwohlzertifizierte Sparkasse in Bayern sei. Und ein Spruch der Sparkasse Berchtesgaden bringt nach Meinung von ÖDP-Fraktionsvorsitzenden Sepp Rettenbeck auch den Gedanken der GWÖ schön auf den Punkt: ‚Weils um mehr als Geld geht‘!

Zu Bedenken gelte es auch, dass die Kriterien der Gemeinwohlökonomie deutlich über das hinausgehen, was heute viele Unternehmen unter gesellschaftlicher und sozialer Verantwortung verstehen würden. Diese Ansätze dienten eher oft nur der Imagepflege und seien oft sehr oberflächlich. 

Mit dem Ansatz der GWÖ würde die Sparkasse Rottal-Inn nach Ansicht der ÖDP-Kreisräte auch konsequent den Auftrag der Bayerischen Verfassung erfüllen, worauf auch die Sparkasse Berchtesgaden aufmerksam mache – in Artikel 151 zur Wirtschaftsordnung der Bayerischen Verfassung heißt es: „Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl, insbesondere der Gewährleistung eines menschenwürdigen Daseins für alle und der allmählichen Erhöhung der Lebenshaltung aller Volksschichten“.

„Grundsätzlich brauchen wir global als auch national wieder eine Wirtschaft, die für den Menschen da ist und nicht umgekehrt“ so ÖDP-Fraktionsvorsitzender Sepp Rettenbeck. In einer normalen Unternehmensbilanz schaue man nur auf die wirtschaftlichen Kennzahlen. Diese könnten zwar hervorragend sein, aber vielleicht auch nur deshalb, weil das Unternehmen zu Lasten der Beschäftigten, der Kunden und der Umwelt gehandelt habe. Deshalb brauche es zusätzlich zur Finanzbilanz auch eine Wertebilanz, eben die Gemeinwohlbilanz. Beide zusammen würden dann eine umfassende und vor allem auch ethische Bilanz eines Unternehmens ergeben.

 

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