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Pressemitteilung

Jahreshauptversammlung des ÖDP-Kreisverbandes

Vortrag von Walter Sage zum Insektensterben

Kreisvorsitzender Alois Erber (3. von links) und Referent Walter Sage (2. von links) mit den Geehrten v.l.n.r: Christian Hamberger, Lisa Weindl, Ursula Klose-Dichtl, Manfred und Elisabeth Riedleder sowie Josef Senninger.

Tann. Bei der Jahreshauptversammlung des ÖDP-Kreisverbandes im Gasthaus Grainerbräu stand neben Ehrungen auch ein Vortrag von Walter Sage zum Insektensterben im Mittelpunkt.

Das Kalenderjahr 2018 sei nach Angaben von Kreisvorsitzendem Alois Erber sehr arbeitsintensiv gewesen: Neben den Bezirks- und Landtagswahlen wurden auch fleißig Unterschriften für die erste Phase des Volksbegehrens Artenvielfalt „Rettet die Bienen“ gesammelt.  Mit einem lachenden und weinenden Auge bewertete der ÖDP-Kreisvorsitzende die letzten Monate. „Wir können etwas erreichen, aber es ist schade, dass sich das bei den Wahlen nicht in Wählerstimmen auszahlt“, bedauert der ÖDP-Kreisvorsitzende mit Blick auf das Ergebnis beim Volksbegehren. Sein Dank galt hier allen Helfern.  Natürlich war die ÖDP wieder beim Wachsmarkt in Tann dabei. Auch die gesellschaftlichen Aktivitäten im Kreisverband, wie die traditionelle Adventsfeier, seien wieder gut angenommen worden.

Keine Einwendungen zum Kassenbericht von Katharina Lirsch hatten die Kassenprüfer Reinhard Muselmann und Rudi Geltinger, so dass die Vorstandschaft für das letzte Geschäftsjahr einstimmig entlastet wurde.

„Es gab im letzten Jahr einige unerwartete Erfolge“, freute sich Sepp Rettenbeck. Der Kreisrat und Fraktionsvorsitzende informierte über die vielfältigen Themenbereiche, welche die siebenköpfige ÖDP-Fraktion im Kreistag bewältigte. „Ein Highlight war auch der Vortrag von Christian Felber zur Gemeinwohlökonomie im November letzten Jahres“, so Rettenbeck. Den Erlös der Veranstaltung hatte die Fraktion dann dem Hospizverein gespendet. Enttäuscht zeigte sich der Fraktionsvorsitzende über den Besuch von Hubert Aiwanger in Wurmannsquick und dessen Haltung zur 380-KV-Leitung.  „Weiterhin ein unbequemer Reißnagel sein“, wolle Rettenbeck auch in Zukunft im Kreistag. So soll das Thema „Ökomodell-Region“ vorangetrieben werden.

Eine besondere Freude war es für Erber zwölf langjährige Mitglieder für ihre langjährige Treue zur ÖDP zu ehren. Seit 40 Jahren Mitglied ist Ursula Klose-Dichtl. Seit 25 Jahren dabei sind Ursula Hiller, Elisabeth Weindl, Maria Stummer-Muselmann, Elisabeth und Manfred Riedleder, Christian und Christa Wimmer, Josef Senninger, Martin Grabmeier, Christian Hamberger und Mario Müller.

„Das Verschwinden der Insekten!“ Diesem Sachverhalt ging Walter Sage in seinem Vortrag nach. Sage ist Artenschutzexperte der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe Rottal-Inn. Das Thema in die Öffentlichkeit brachte die so genannte „Krefeldstudie“ von 2016, die den Insektenschwund in Deutschland mit über 75 Prozent Verlust an Biomasse bei Fluginsekten in Schutzgebieten belege. Dabei sieht Sage auch einen Zusammenhang zwischen dem Insektenschwund und der extremen Abnahme der Singvögel-Population im selben Zeitraum. Dabei erläuterte er viele Zusammenhänge. Etwa dass das Verschwinden einzelner Pflanzenarten oder die Veränderung ihrer Naturräume auch zum Verschwinden vieler Schmetterlingsarten führe. Aber was kann dagegen getan werden? Zwar sei aufgrund des Flächenbesitzes die Landwirtschaft gefragt, aber auch Gartenbesitzer oder Kommunen können zum Insektenschutz beitragen.

 „Letztlich haben es aber auch wir Bürger in der Hand, diese Entwicklung zu steuern“, so Sage. Durch vernünftigeres Konsumverhalten oder natürlichere Gestaltung von Gärten ohne Pestizid oder Gartenbeleuchtung könne viel bewirkt werden. Ein großer Schritt wären laut Sage verpflichtende Randstreifenprogramme an Wiesen, Äckern, Ufern und Wäldern. Aber auch an Straßenrandstreifen sei einiges machbar. „Straßen liegen wie ein feinmaschiges Netz über der Landschaft und können so Lebensräume miteinander verbinden“, erklärt Sage. Vor allem wäre es sinnvoll auf die „Mulchmahd“ zu verzichten. Stichpunktartig zählte Sage mittel- und langfristige Maßnahmen auf, wie eine stärkere staatliche Förderung für Wiesen oder mehr Vielfalt auf den Äckern und natürlich eine Verringerung des Pestizidverbrauch.

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Zufrieden Gesichter nach der Ehrung und dem Vortrag beim ÖDP-Kreisverband: vorne von links Referent Walter Sage, Elisabeth Weindl, Ursula Klose-Dichtl, Elisabeth Riedleder, hinten von links Christian Hamberger, ÖDP-Kreisvorsitzender Alois Erber, Josef Senninger und Manfred Riedleder.

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