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Pressemitteilung

ÖDP-Abschlussveranstaltung

Wirtschaftliches Wachstum gefährdet Mensch und Natur

im Bild von links nach rechts: Sepp Rettenbeck (Direktkandidat Bezirkstag), Konrad Schützeneder (Direktkandidat Landtag), Franziska Berger (stellvertretende Kreisvorsitzende), Jutta Ehrhardt (Direktkandidatin Bundestag), Referent Bernhard Suttner, Katharina Lirsch (Listenkandidatin Landtag) und Josef Lirsch (Listenkandidat Bezirkstag)

Kritik am Pumpkapitalismus  – Artensterben im Landkreis besorgniserregend

Rottal-Inn. Bei einer gut besuchten Vortrags- und Diskussionsveranstaltung im Gasthaus Göttler in Simbach/Inn zum Abschluss des Wahlkampfes der Rott-Inntaler ÖDP setzte sich der niederbayerische Spitzenkandidat der Öko-Demokraten zur Landtagswahl, Bernhard Suttner, mit einem Kernthema der ÖDP auseinander: Ist ständiges wirtschaftliches Wachstum möglich und erstrebenswert oder gefährden wir durch ein „immer mehr“ letztlich die Zukunft unserer Lebensgrundlagen und die Lebensqualität der kommenden Generationen?
Die Antwort von Bernhard Suttner war eindeutig: „Ständiges wirtschaftliches Wachstum führt zur Ausbeutung der Natur, zur Ausbeutung des Menschen und hinterlässt ein ungelöstes Abfallproblem“. Dies verdeutlichte der Referent auch mit einer Zahl des Wissenschaftlichen Beirates für globale Umweltveränderungen der Bundesregierung: „Laut dieser Berechnungen ist ein Ausstoß klimaschädlicher Gase von 2,7 Tonnen pro Kopf und Jahr gerade noch verträglich für eine stabile Atmosphäre, wir Bundesbürger sind aber für 10 Tonnen pro Jahr verantwortlich, ein US-Bürger sogar für 20 Tonnen“ so Suttner. Das Ziel ständigen Wachstums durch die Wirtschaft und der Bundesregierung sei einfach nicht erfüllbar, weil die endlichen Rohstofflager schon erheblich geplündert, die bebaubaren Flächen immer knapper werden und die immensen Mengen gasförmiger Abfälle die Atmosphäre aus dem Gleichgewicht bringen. Zudem werde der Mensch selbst durch einen „Dauerstress ausgebeutet“. Angesichts dieser Tatsachen reiche es nach Ansicht der ÖDP nicht aus, nur auf modernste Technik mit höherer Effizienz und erneuerbare Energien alleine zu setzen, „wir würden dadurch den Planeten nicht retten“ so Suttner. Vielmehr gelte es, den alten Wert des ‚rechten Maßes‘ und die Frage „wie viel ist genug?“ neu zu beleben.
Als „Hauptwachstumstreiber“ nannte der niederbayerische ÖDP-Spitzenkandidat den „Pumpkapitalismus“ mit einem Anhäufen von Schulden, deshalb habe auch ein Schuldenabbau für die ÖDP oberste Priorität. Zudem sprach sich Suttner für einen Umbau des Steuersystems aus, weil bisher der Faktor Arbeit die steuerliche Hauptlast zu tragen habe und die Besteuerung von Kapital „geschont“ werde: „Das derzeitige Steuersystem produziert soziales Elend“ kritisierte der ÖDP-Politiker, weil immer mehr Arbeitsplätze mit Dumpinglöhnen entstehen würden. Zudem sei es unbegreiflich, dass es nach wie vor keine funktionierende Börsenumsatzsteuer gebe.
Außerdem sprach sich Bernhard Suttner auch für einen neuen Wohlstandsbegriff aus: „Wohlstand ist viel mehr als nur das Aufhäufen von Waren und Konsum“. Echter Wohlstand sei vielfältiger und eine Kombination von sicherer Grundversorgung, ausreichend Zeit für Muße und Erholung, Gesundheit und zwischenmenschliche Beziehungen. Dagegen gefährde der ständige Aufenthalt im „Hamsterrad des Wettbewerbs und Geldvermehrung“ diesen echten Wohlstand. Daher sei materielles Wachstum der Wirtschaft „nicht die Lösung, sondern das große Problem unserer Zeit“.
In der anschließenden Diskussion brachte Marianne Watzenberger vom Bund Naturschutz  das rasante Artensterben gerade auch in unserem Landkreis zur Sprache und mahnte ein schnelleres und konsequenteres Umsteuern von der Politik an. In diesem Zusammenhang machte sich der Rott-Inntaler Direktkandidat der ÖDP zur Landtagswahl, Konrad Schützeneder, für eine flächendeckende Ökologiesierung der Agrarpolitik stark, nur so könne eine möglichst große Artenvielfalt erhalten bleiben.

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