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Pressemitteilung

ÖDP schreibt an Staatssekretär: Ist die Technikerschule überhaupt gewollt?

Ein Jahr nach Beantragung noch keine Genehmigung

Wichtig für Entwicklung des Landkreises – Standort Berufsschule PAN ideal

Rottal-Inn. In einem Schreiben an den Staatssekretär des Kultusministeriums, Bernd Sibler,  hakt die ÖDP-Kreistagsfraktion in Sachen Technikerschule für Stahl- und Metallbau an der Berufsschule Pfarrkirchen nach. Der Hintergrund: Bereits vor rund einem Jahr wurde eine solche Fachschule vom Kreisausschuss einstimmig beschlossen und beim Kultusministerium beantragt. Nachfragen von ÖDP-Fraktionsvorsitzenden Sepp Rettenbeck zum aktuellen Sachstand im Kreisausschuss Mitte April und Anfang Mai ergaben jedoch, dass seitens des bayerischen Ministeriums kein Zuschlag für eine solche Schule erteilt wurde und auch nach einem Gespräch seitens des Landrates immer noch keine Genehmigung vorliegen würde.

„Dies ist für mich und meine Fraktion völlig unverständlich und ärgerlich“ schreibt jetzt Sepp Rettenbeck an die Adresse von Staatssekretär Bernd Sibler, drohe doch dieses „für unseren Landkreis und seine weitere Entwicklung so wichtigen Projektes zumindest für das kommende Schuljahr zu scheitern“.  Außerdem stelle sich ein Jahr nach der Antragsstellung die Frage, „ob eine solche Fachschule überhaupt gewollt sei“. Dabei wären in den Augen der ÖDP die Voraussetzungen am Standort Staatliche Berufsschule Pfarrkirchen dafür ideal: so würden dort seit vielen Jahren für ganz Niederbayern und Teile der Oberpfalz Ausbildungen zum Technischen Zeichner(in) und Systemplaner(in) für Stahl- und Metallbau sehr erfolgreich durchgeführt, die Vorbildung der Schüler und die Kompetenz der Lehrkräfte sei nachweislich gegeben. Auch könnte durch eine solche Fachschule dem vielfach beklagten Fachkräftemangel entgegengewirkt werden und die nächstgelegene Schule befindet sich derzeit in München, was auch „die Abwanderung von qualifiziertem Fachpersonal“ verstärke.

Die ÖDP-Fraktion hält deshalb grundsätzlich eine solche Technikerschule für die Entwicklung unseres Landkreises von „enorm wichtiger Bedeutung“. So heißt es in dem Schreiben von Sepp Rettenbeck an den Kultusstaatssekretär Bernd Sibler weiter: „Sie würde nicht nur den Schulstandort Pfarrkirchen bzw. Rottal-Inn stärken, sondern dadurch würden gute Voraussetzungen geschaffen, unseren Landkreis als Arbeits- und Lebensraum zu erhalten und zu stärken. Diesem Gesichtspunkt kommt auch das Modell der geplanten Fachschule in Pfarrkirchen entgegen: im Gegensatz zur Vollzeitbeschulung in München wäre für die Technikerschule in unserem Landkreis eine überwiegende Teilzeitbeschulung vorgesehen, was die Bindung der Fachkräfte an den eigenen Betrieb stark fördert“.

Nachdem die bayerische Staatsregierung in den Augen der ÖDP nicht müde werde zu betonen, wie wichtig ihr die Entwicklung des ländlichen Raumes sei, „wäre es jetzt nach einem Jahr endlich an der Zeit, diesen Worten auch Taten folgen zu lassen und dem Anliegen des Landkreises Rottal-Inn und der Staatlichen Berufsschule, auf die Einrichtung einer Fachschule zum Techniker für Stahl- und Metallbau, die Genehmigung zu erteilen“ schließt das Schreiben von Sepp Rettenbeck an den Staatssekretär Bernd Sibler.


Brief an das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus:

25.05.13

Betreff: Einrichtung einer staatlichen Fachschule zum Techniker für Stahl- und Metallbau

Sehr geehrter Herr Staatssekretär Bernd Sibler,

der Kreisausschuss des Landkreises Rottal-Inn hat bereits vor knapp einem Jahr, in seiner Sitzung vom 25.06.2012 einstimmig beschlossen, der Einrichtung einer staatlichen Fachschule zum Techniker für Stahl- und Metallbau ab dem Schuljahr 2013/14 an der Staatlichen Berufsschule in Pfarrkirchen zuzustimmen. Leider fehlt nach meinen mir zugänglichen Informationen bis heute die Zustimmung von Ihrer Seite bzw. seitens des Kultusministeriums. So hat Landrat Michael Fahmüller auf eine Anfrage meiner Seite hin vom 15.04.13 im Kreisausschuss sogar davon gesprochen, dass der Zuschlag für eine solche Einrichtung nicht erteilt wurde und er diesbezüglich ein Gespräch am 16.04.13 bei Ihnen führen werde. Auf eine nochmalige Anfrage meinerseits im Kreisausschuss vom 06.05.13 konnte Landrat Michael Fahmüller immer noch keine positive Auskunft erteilen, auch blieben die konkreten Gründe für die bisherige Ablehnung unerwähnt.
Dies ist für mich und meine Fraktion völlig unverständlich und höchst ärgerlich: Droht doch dieses für unseren Landkreis und seine weitere Entwicklung so wichtigen Projektes zumindest für das kommende Schuljahr zu scheitern, ja noch mehr: Wir stellen uns schon die Frage, wieso das Ganze auch ein Jahr nach Antragstellung (der formlose Antrag wurde seitens des Landkreises schon vorab bei Ihnen eingereicht) noch nicht positiv entschieden werden konnte und ob eine solche Fachschule überhaupt gewollt ist. Diese Frage stellt sich für uns auch deshalb, weil die Voraussetzungen von Seiten unseres Landkreises bzw. der Staatlichen Berufsschule in Pfarrkirchen geradezu beispielhaft sind:
So werden an der Berufsschule seit vielen Jahren für ganz Niederbayern und Teile der Oberpfalz u. a. die Ausbildungen zum Technischen Zeichner(in) und Systemplaner (in) für Stahl- und Metallbau sehr erfolgreich durchgeführt – nicht nur die Vorbildung der Schüler, sondern auch die Kompetenz der Lehrkräfte ist nachweislich gegeben!
Darüber hinaus könnte mit einer Technikerschule für Stahl- und Metallbau dem vielfach beklagten, und sich vermutlich verschärfenden Fachkräftemangel erfolgreich entgegengewirkt werden.
Wie bereits angedeutet, halten wir eine solche Technikerschule für die Entwicklung unseres Landkreises von enorm wichtiger Bedeutung:
Die nächste Fachschule für Stahl- und Metallbau befindet sich derzeit in München, was einerseits nicht nur motivationshemmend auf die Schülerinnen und Schüler wirkt, diese Ausbildungsrichtung einzuschlagen, sondern verstärkt darüber hinaus die Gefahr der Abwanderung von qualifiziertem Fachkräften. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass für die Entwicklung unseres Landkreises Rottal-Inn eine solche Einrichtung wirklich von zentraler Bedeutung ist. Sie würde nicht nur den Schulstandort Pfarrkirchen bzw. Rottal-Inn stärken, sondern dadurch würden gute Voraussetzungen geschaffen, unseren Landkreis als Arbeits- und Lebensraum zu erhalten und zu stärken. Diesem Gesichtspunkt kommt auch das Modell der geplanten Fachschule in Pfarrkirchen entgegen:  im Gegensatz zur Vollzeitbeschulung in München wäre für die Technikerschule in unserem Landkreis eine überwiegende Teilzeitbeschulung vorgesehen, was die Bindung der Fachkräfte an den eigenen Betrieb stark fördert.
Nachdem die bayerische Staatsregierung bekanntlich nicht müde wird zu betonen, wie wichtig ihr die Entwicklung des ländlichen Raumes ist, wäre es jetzt nach einem Jahr endlich an der Zeit, diesen Worten auch Taten folgen zu lassen und dem Anliegen des Landkreises Rottal-Inn und der Staatlichen Berufsschule, auf die Einrichtung einer Fachschule zum Techniker für Stahl- und Metallbau, die Genehmigung zu erteilen.

Mit freundlichen Grüßen
Sepp Rettenbeck, ÖDP-Fraktionsvorsitzender im Kreistag von Rottal-Inn

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